Gruppenbild mit Herrmann und Frauen mit Migrationshintergrund
© Philipp Gülland

Integration von Frauen

Frauen kommt eine Schlüsselfunktion im Integrationsprozess zu. Ihre Einstellung, ihre Bereitschaft und ihr Wille zur Integration sind nicht nur für den eigenen, sondern für den Integrationserfolg der gesamten Familie entscheidend. Sie sind oft hoch motiviert, insbesondere im Hinblick auf das Wohl und den Erfolg ihrer Kinder. Ziel der bayerischen Integrationspolitik ist daher, Frauen in ihren Integrationsanstrengungen bestmöglich zu unterstützen. Dabei stellt das Erreichen der Zielgruppe die größte Herausforderung der Projekte dar. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration fördert  niederschwellige Projekte, die die Migrantinnen durch praktische, alltagsbezogene Angebote erreichen.

  • Modellprojektreihe „Lebenswirklichkeit in Bayern – ein Projekt für Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund“
  • Projekt "Selbstbewusst in die Arbeitswelt"
  • Folgende Projekte werden als besondere Maßnahme nach der BIR gefördert.
    1. Verein Frauen für Frauen e. V. – Starke Mütter – Starke Kinder
    2. Mütter- und Familientreff Erlangen e.V.  – „Heimat ERlangen – Perspektive für Frauen und Familien mit Migrationshintergrund schaffen“
    3. Interkulturelles Begegnungszentrum für Frauen e. V. in – Kontaktstelle für Migrantinnen
    4. Verein für Fraueninteressen e.V. (VfF) – JUNO – eine Stimme für Flüchtlingsfrauen -

Informationen zur Beratungs- und Integrationsrichtlinie finden Sie hier.

Modellprojektreihe „Lebenswirklichkeit in Bayern – ein Projekt für Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund“

Hierbei handelt es sich um niederschwellige praktische Angebote, die sich speziell an bleibeberechtigte Frauen mit Migrationshintergrund richten. Ziel ist die Stärkung des Selbstbewusstseins und der eigenen Fähigkeiten der Frauen (sog. „Empowerment“) unter fachlicher Anleitung anhand von Angeboten, die verschiedene Bereiche deutscher Kultur und Werte vermitteln. Die Kurse stehen auch Kindern offen oder es ist eine entsprechende Kinderbetreuung vorgesehen. 

Das Projekt wird aktuell von folgenden Trägern an 18 Standorten in Bayern angeboten:

Migranten für Migranten e. V. (Aschaffenburg), Sozialdienst katholischer Frauen Aschaffenburg e. V. (Aschaffenburg), IN VIA Augsburg e. V. (Augsburg), Frauen für Frauen e. V. (Erlenbach), Wir schaffen das e. V. (Herrsching am Ammersee), VHS Hofer Land e. V. (Hof), IN VIA Bayern e. V. (Ingolstadt), Evangelisches Bildungswerk Landshut e. V. (Landshut), Interkulturelles muslimisches Forum e. V. (München), Hilfe von Mensch zu Mensch e. V. (München), IN VIA Nürnberg e. V. (Nürnberg), Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (Nürnberg), ARTEC-projectum e. V. (Nürnberg), Katholische  Jugendfürsorge Diözese Regensburg e. V. (Stadt und Landkreis Regensburg), Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e. V. (Rosenheim), Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (Schweinfurt) und IN VIA Würzburg e. V. (Würzburg)

Verein Frauen für Frauen e. V. – Starke Mütter – Starke Kinder

Die Schwerpunkte des Vereins liegen auf der Stärkung des Selbstbewusstseins, der Erziehungskompetenz der Frauen und in der Kooperation / Vernetzung mit den Behörden, Vereinen und Schulen vor Ort. Frauen mit Migrationshintergrund sollen die Möglichkeit haben, selbstbestimmt ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und umzusetzen. Vorrangiges Ziel des Projektes ist es, die Bildungschancen der Frauen und Kinder zu erhöhen und eine Steigerung der Erziehungskompetenz zu erlangen. Die Umsetzung findet in unterschiedlicher Art und Weise statt. Von Mutter-Kind-Gruppen, in denen spielerisch die deutsche Sprache vermittelt wird, über Freizeitangebote für Jugendliche, ein regelmäßiges, offenes „Frauenfrühstück“ bis hin zu Informationsveranstaltungen zur Stärkung der Erziehungskompetenz.

Mütter- und Familientreff Erlangen e.V. – „Heimat ERlangen - Perspektive für Frauen und Familien mit Migrationshintergrund schaffen“

Das Projekt „Heimat ERlangen - Perspektive für Frauen und Familien mit Migrationshintergrund schaffen" zielt auf die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund und Familien ab. Durch mehrsprachige Sprach- und Kulturmittlerinnen wird versucht einen Zugang zu den Frauen zu bekommen, welche schwerer erreichbar sind. Neben einer individuellen Beratung und Vermittlung an die entsprechende Stellen für die Inanspruchnahme der bestehenden Regelangebote gelingt vor allem durch offene Treffs ein Erfahrungs- und Wissensaustausch in unterschiedlichen Themenbereichen, wie beispielsweise Erziehung, Arbeitsmarktintegration und das deutsches Bildungswesen. Ergänzt wird dieses Angebot durch Orientierungskurse zur Wertebildung und zur politischen Bildung sowie durch niedrigschwellige Angebote im Bereich der Familienbildung. Auf diese Weise wird für diese Frauen ein Raum geschaffen, in welchem sie in Ihrem selbstständigen Handeln gestärkt werden und so als Multiplikatorin für die Familie und die Kinder für die gelingende Integration wirken können.

Interkulturelles Begegnungszentrum für Frauen e. V. in – Kontaktstelle für Migrantinnen

Vorrangige Zielgruppe sind Frauen, die zu Qualifizierung, Berufstätigkeit und gesell-schaftlichen Teilhabe motiviert werden. Zentrale Projektbestandteile liegen neben der Etablierung von Kontakten zwischen Migranten in der bedarfs- und einzelfallorientierten Beratung der Frauen und ggf. Weitervermittlung an Fachberatungsstellen, der Sprachkompetenz durch einen regelmäßigen Kontakt zu Migrantinnen und niederschwelligen Sprachangeboten sowie in Nachhilfeangebote an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, welcher in enger Abstimmung mit den Schulen erfolgt. Zudem werden im Rahmen der Familienbildung und Erziehungsarbeit Informationsveranstaltungen über bereits geschulte Migranten zum Thema Bildungs- und Ausbildungssysteme und Gesundheit durchgeführt. Durch die Kontaktstelle zwischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung werden Veranstaltungen wie interkulturelle Wochen oder das wöchentlich stattfindende Frauenfrühstück organisiert.

Verein für Fraueninteressen e.V. (VfF) - JUNO – eine Stimme für Flüchtlingsfrauen

Ziel des Projektes ist die Förderung und Unterstützung der sozialen Integration und Partizipation von geflüchteten Frauen, der Stärkung der eigenen Kompetenzen, ihres Selbstbewusstseins und ihrer Eigenständigkeit. Durch ein interkulturelles Begegnungsprogramm und den Aufbau eines Patinnen-Netzwerkes soll Frauen mit Migrationshintergrund bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation geholfen werden. Das kulturelle Begegnungsprogramm besteht aus vielen unterschiedlichen Aktivitäten wie regelmäßige Treffen im Café JUNO, gemeinsamen Kochveranstaltungen, Kultur-Quiz-Veranstaltungen zur spielerischen Vermittlung des Verständnisses für Frauenrechte, Erziehung, Gesundheit oder Demokratie, Theaterabende, gemeinsamen Tanzen, Ausflügen oder Schwimm- und Fahrrad- und Englischkurse.

Projekt „Selbstbewusst in der Arbeitswelt“

Im Rahmen des Projekts „Selbstbewusst in der Arbeitswelt“ werden Frauen mit Migrationshintergrund, die bereits einen Berufsabschluss oder Berufserfahrung haben, eine Ausbildung planen und das Deutschniveau B2 erreicht haben, mit Selbstsicherheitsübungen, Kommunikationstraining und kreativen Übungen gestärkt, um in der Arbeitswelt Fuß fassen zu können, sowie zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe motiviert. In praxisnahen Übungen werden die Teilnehmerinnen zu einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Leben ermutigt und entwickeln mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Gleichzeitig erkennen die Frauen die Bedeutung, ihren Kindern als Vorbild zu dienen und ein modernes Rollenverständnis zu vermitteln. Träger des Projekts ist das Evangelische Bildungswerk e. V. (ebw) in Landshut. Die Seminare werden bayernweit an 10 Standorten in Einrichtungen des ebw angeboten.

Bericht des Bayerischen Rundfunks vom 19.06.2022